Motto des Tags der Archive 2024 in Regensburg war "Musik und Theater". Im Runtingersaal stellten das Stadtarchiv Regensburg, das Bischöfliche Zentralarchiv, das Thurn-und-Taxis-Archiv, das Universitätsarchiv sowie das Archiv der St. Katharinenspitalstiftung musikhistorisch interessante Dokumente und Objekte aus mehreren Jahrhunderten gemeinsam der interessierten Öffentlichkeit vor.
Der Ausstellungsbereich des Archivs der St. Katharinenspitalstiftung befasste sich mit musikalischer Überlieferung zwischen Amtsbüchern, Rechnungsbänden und Akten. Gezeigt wurden Handschriftenfragmente, die in der frühen Neuzeit im kirchlichen Bereich ausgesondert und als robustes Einbandmaterial für Verwaltungsschriftgut "wiederverwendet" wurden.
Form, Inhalt und Gestaltung dieser mittelalterlichen Pergamentfragmente weisen sie als Teile einer liturgischen Handschrift mit Musiknotation und geistlicher Musik aus. Notiert finden sich verschiedene gregorianische Gesänge für Messe und Offizium in der sogenannten „Hufnagelnotation“. Dabei ist der genaue Entstehungs- und Gebrauchskontext der ursprünglichen Handschriften sowie der Weg der Fragmente aus dem eigentlichen, liturgischen Kontext ins Spitalarchiv und auf die Küchenrechnungen noch weitestgehend unklar - die Hintergründe sind derzeit Gegenstand interdisziplinärer Erforschung.
Der Tag der Archive 2024 zog nicht nur eine dreistellige Zahl an interessierten Besucherinnen und Besuchern zu den originalen Ausstellungsobjekten und informativen Schautafeln in das historische Runtingerhaus. Der Tag der Archive wurde auch medial vielfach aufgegriffen. Der diesjährige Gastgeber des Tags der Archive im städtischen Runtingerhaus, Stadtarchivar Lorenz Baibl, erklärt in der Mittelbayerischen Zeitung die Aufgabe der Archive: „Wir sind Bewahrer des kulturellen und schriftlichen Erbes der Stadt und der jeweiligen Träger.[...] Wir bewahren die Dinge, die wir als bewahrenswert erachten. Gleichzeitig haben wir aber auch eine ganz wichtige demokratische Funktion. Gerade im Zeitalter von Fake-News sind bei uns die originalen Quellen vorhanden und das ist etwas, das wir verstärkt vermitteln wollen. Was ist Wahrheit und woher kommt historische Wahrheit? Überspitzt dargestellt, würde ich Archive also als Verfechter der Demokratie sehen.“ [Link zur Online-Ausgabe: Klick].
Für die Zeitungen der Mediengruppe IDOWA (Regensburger Zeitung, Donau-Post etc.) berichtete Claudia Ehrenreich über den Tag der Archive: Alle begannen Anfang Januar mit den Vorbereitungen und stellten sowohl ihre Schätze und Besonderheiten als auch ihre Arbeitsweise dar. "Archive sind zugänglich", betonten alle Vertreter und informierten über ihre Schwerpunkte. [siehe Artikel]. Fernsehzuschauer konnten sich einem kleinen Bericht des Bayerischen Rundfunks über den Tag der Archive informieren: Klick. Von Minute 00:40 bis Minute 00:50 werden die Pergamentfragmenteinbände aus dem Archiv der St. Katharinenspitalstiftung, die im Runtingersaal vorgestellt wurden, im BR-Bericht thematisiert. Auch der Regionalsender TVA widmete dem Tag der Archive einen informativen Kurzbericht: Klick.
Die von Spitalarchiv-Mitarbeiterin Nina Kulig und Spitalarchivarin Kathrin Pindl erarbeiteten Schautafeln können auf dieser Seite dauerhaft betrachtet und als PDF heruntergeladen werden.